15 Jahre Helmholtz-Gemeinschaft in Moskau und die traditionellen “Helmholtz-Wintergespräche"
Am 06. Februar 2020 fanden die traditionellen “Helmholtz-Wintergespräche” in Moskau statt. Als strategische Plattform dient die Veranstaltung dem Meinungsaustausch zwischen Entscheidungsträgern aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft in Russland und Deutschland. Das diesjährige Treffen war den Themen Klimawandel und nachhaltige Entwicklung gewidmet.
Prof. Otmar Wiestler – Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Waleri Falkow – Minister für Wissenschaft und Hochschulbildung der Russischen Föderation und Géza Andreas von Geyr, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Moskau eröffneten die Veranstaltung. Das Abendprogramm war mit Impulsvorträgen, einem Kurzfilm über die Arktis-Expedition MOSAiC, dem Science-Talk “Die Arktis erforschen, Zukunft sichern” und dem Forschungspolitischen Dialog “Globale Herausforderungen – Balance der (inter)nationalen Interessen: Steuerung der Zukunft“ sehr vielseitig und reichhaltig.
Beim Science-Talk diskutierten Antje Boetius – Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, Katja Matthes – Leiterin des Forschungsbereiches „Ozeanzirkulation und Klimadynamik“ am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Eugenia Mikhailova – Präsidentin, Nordöstliche Föderale Universität und Vladimir Kattsov – Direktor des geophysikalischen Observatoriums A.I. Voeikov den aktuellen Stand und die Aufgaben der Klimaforschung. Ganz entscheidende Ergebnisse wird die einjährige Arktis-Expedition MOSAiC liefern, die mit dem Auslaufen des deutschen Eisbrechers “Polarstern” am 20. September 2019 gestartet ist. Zentrales Anliegen aller Anwesenden ist die Einbindung von Nachwuchswissenschaftlern in die Forschung sowie Bildungsangebote zu schaffen, um die Ausbildung junger Wissenschaftler*Innen zu fördern.
Den Forschungspolitischen Dialog “Globale Herausforderungen – Balance der (inter)nationalen Interessen: Steuerung der Zukunft“ führten Andrey Fursenko – Berater des Präsidenten der Russischen Föderation, Stefan Kaufmann – Mitglied des Deutschen Bundestages, Wolf-Dieter Lukas – Staatssekretär des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und Grigory Trubnikov – Erster stellvertretender Minister des Ministeriums für Wissenschaft und Hochschulbildung der Russischen Föderation. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die Frage, wie die zwischenstaatliche Zusammenarbeit bei gleichzeitiger Wahrung nationaler Interessen gestaltet werden kann. Gegenseitiges Vertrauen und eine gemeinsame Wissensbasis sind Voraussetzungen, um globale Themen, wie den Klimawandel zu bewältigen.
Vor der Veranstaltung trafen sich Grigory Trubnikov, Erster stellvertretender Minister des Ministeriums für Wissenschaft und Hochschulbildung der Russischen Föderation und Wolf-Dieter Lukas, Staatssekretär des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zu einem bilateralen Gespräch, um den Stand der russisch-deutschen wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit, die Arbeit der eigens dafür eingesetzten Kommission sowie die Umsetzung der „Deutsch-russischen Roadmap für die Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft, Forschung und Innovation“ zu besprechen.
Zum feierlichen Abschluss unterzeichneten Vertreter des Gemeinsamen Instituts für Kernforschung (JINR) in Dubna und dem Helmholtz-Zentrum für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt ein Abkommen zur Durchführung eines internationalen Forschungsprojekts am Schwerionenbeschleuniger NICA in Dubna.